Einweihungsfeier Parkhotel Heilbronn
Wir freuen uns, dass das Parkhotel Heilbronn nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit und einer knapp zweijährigen Inbetriebnahme während der Corona-Pandemie am 12.5.2022 eingeweiht wurde.
In dem Wettbewerb haben damals 15 namhafte Architekturbüros gemeinsam mit Landschaftsarchitekturbüros teilgenommen und ihre Entwürfe eingereicht. Wir konnten uns damals mit dem 1. Platz durchsetzen und haben auch den Auftrag erhalten. Vielen Dank an die Auftraggeber Wolfgang Scheidtweiler und Marcel Küffner für die gute Zusammenarbeit und die ermöglichte Chance, und vielen Dank an unser großartiges Team mit Toni Herzog, Kaz Koenis, Mariona Massons, Andrea Cappellari, Ismail Elabd, Andreas Froncala und dem Projektleiter Christian Speelmanns!
Umbau, 800m²
Fertigstellung: 2021
Das Gestaltungskonzept des Wefox-Büros in der Urbanstraße basiert auf einer kommunikativen Mittelzone, die die verschiedenen Bereiche miteinander verbindet. Diese zentrale Achse fördert den Austausch und schafft eine offene, dynamische Arbeitsatmosphäre.
Die räumliche Trennung erfolgt durch maßgefertigte Möbel und Pflanztröge, die zugleich als Gestaltungselemente und natürliche Abgrenzungen dienen. Ein zentrales Highlight ist die Sitztreppe, die für Townhall Meetings genutzt wird und als Treffpunkt sowie multifunktionaler Raum dient.
Am gegenüberliegenden Ende der Mittelzone befindet sich die Küche, die ebenfalls als sozialer Mittelpunkt des Büros konzipiert ist. Sie lädt zum informellen Austausch ein und stärkt das Gemeinschaftsgefühl im Team.
Auf dem Grundstück Hohlohstraße 8 möchte die Arlinger Baugenossenschaft eG die Nachverdichtung im Ortsgebiet Arlinger weiter gestalten.
Es wird beabsichtigt, ein Wohngebäude mit insgesamt vier Wohnungen und einer Gästewohnung zu errichten. In einer Tiefgarage sind Stellplätze für die neuen Anwohner vorgesehen und es können einige Autos vom Verwaltungsgebäude der Arlinger Baugenossenschaft eG untergebracht werden.
Die Kubatur des Neubaus reagiert in seiner Staffelung auf die recht dominante Architektur der späten 60er und frühen 70er Jahre des Nachbargebäudes Hohlohstraße 6, ohne zu groß zu wirken, und erreicht mit dieser Staffelung sich dem Maßstab der weiteren umliegenden Gebäude anzunähern.
Die Erdgeschosswohnungen haben Zugang zu privaten Gärten, während die Wohnungen im Obergeschoss überdachte Loggien zur Straßenseite erhalten. Mittig befindet sich das zentrale Treppenhaus, von dem alle Wohnungen erschlossen werden.
Das Gebäude öffnet sich großzügig zur Straße und zum Garten. Seitlich zu den Nachbargebäuden wird die Anzahl der Fenster minimal gehalten, sodass die Privatsphäre der Anwohner gewährt bleibt. Die Räume direkt zur Straße werden durch große vorgesetzte Pflanztröge geschützt, die gleichzeitig eine Analogie zu der Betonfassade des Nachbargebäudes Holohstraße 6 darstellen. Die Seitenfassaden werden mit einer vorgesetzten Holzlattung versehen, die an den Stellen, wo sich Fenster befinden, durchlässig wird.
Umbau einer Ladeneinheit am Rosenthaler Platz
Wettbewerb 2016 – 1. Preis
Fertigstellung Sommer 2020
Ziel des Entwurfes war es, das Hotel nicht als Fremdkörper in der Stadt zu sehen, der nur eine Unterkunft für die auswärtigen Gäste ist, sondern einen Ort zu schaffen, an dem auch die Heilbronner Bürgerinnen und Bürger gerne zusammenkommen.
Städtebauliche Eingliederung
Der Hotelneubau entwickelt das bestehende städtebauliche Ensemble der Stadthalle »Harmonie« mit seinem Herzstück, dem Theodor-Heuss-Saal wie selbstverständlich weiter: Unter Aufnahme der vorhandenen Gebäudefluchten entsteht eine orthogonale, aber organische Komposition umgeben von Grünflächen. Der zehngeschossige Hotelbaukörper mit 173 Gästezimmern sitzt allseitig zurückgesetzt auf einem eingeschossigen, vollständig verglasten Sockelbau, welcher Lobby, Tagungsräume, das Hotelrestaurant und die Hausbrauerei aufnimmt. Der durch den Rücksprung nach oben entstehende Freiraum eröffnet großzügige Blickfelder auf den Stadtgarten und schafft einen behutsamen Übergang vom öffentlichen Bereich zum privaten Hotelbau. Das Dach des Sockelbaus tritt als massive Platte in Erscheinung, die ein umlaufendes Vordach ausbildet, den Park mit seinen Bäumen gleichsam in die Höhe hebt, und damit den Stadtgarten zu einem Teil des Gebäudes werden lässt. Die hier angrenzenden Gästezimmer, Tagungsräume und der kleine SPA mit Sauna erhalten einen direkten Zugang zu den Dachterrassen auf der Platte. Darunter öffnet sich das rundum verglaste Erdgeschoss mit den öffentlichen Bereich in einer einladenden Geste direkt zum Park. Wichtig war es, keine Rückseiten zu zeigen. Daher erfolgt die gesamte Andienung des Hotels unterirdisch in einem Lieferhof, damit kein Lieferverkehr im Stadtgarten stört.
Erschließung
Die Zufahrt zum Hotel erfolgt nördlich von der Gartenstraße aus an der Ostseite des Gebäudes. Von dort aus führt die 85m lange Promenade, auf der die Gäste das gesamte Ensemble von der Lobby bis zur Harmonie entlang der Tagungsräume und der Restaurants durchqueren können. Eine 5,80m hohe Wendeltreppe aus Stahl bildet als räumliche Skulptur das Highlight in der westlichen Tagungslobby, die die Tagungsräume im 1. Obergeschoss mit dem Foyer der Harmonie und der Hotelgastronomie verbindet. So lassen sich auch größere Kongresse im Parkhotel abhalten. Die Gästezimmer befinden sich vom 1. bis zum 9. Obergeschoss und werden über drei Gästeaufzüge angedient. Im 10. Obergeschoss sind ein Bankettsaal für 120 Personen, eine Rooftopbar und eine Terrasse mit Aussicht über die Stadt und die angrenzenden Weinberge. Der Feuerwehraufzug versorgt als Serviceaufzug alle Geschosse direkt von der Anlieferung im zweiten Untergeschoss und die Hotelküche im Erdgeschoss. Diese dient auch der Versorgung der Harmonie bei Konzerten und Festbanketten und wird im Zuge des Hotelneubaus erneuert. Die Hotelgarage unter dem nördlichen Parkteil erhält eine Verbindung mit der bestehenden Harmoniegarage, damit alle Parkplätze für das Hotel erschlossen werden, und hat einen direkten Zugang zur Lobby und den Aufzügen
Fassadengestaltung
Der Entwurf knüpft in der Fassadengestaltung an die Formensprache der Harmonie aus den 1950er-Jahren an: das Erdgeschoss und der Konferenzkubus auf dem Flachbau sind vollständig verglast und nehmen die Proportionen des Bestandes auf. Die plastisch gestaltete Fassade des Hauptbaukörpers mit ihren Gesimsen und Pilastern aus weißen Betonfertigteilen entwickelt dann das Thema auf eigenständige Weise weiter und zeigt durch ihre klare Rasterung und die Vollverglasung nach außen deutlich, dass es sich bei dem Gebäude um ein Hotel handelt. Der helle Ton des Weißbetons und die Leichtigkeit der Proportionen erzeugen eine freundliche Stimmung und lassen an Urlaub mitten in der Stadt denken. Die Gesimse sind als schmale Balkone ausgelegt und ermöglichen dadurch einen direkten Bezug zum Außenraum.
Konstruktion
Ab dem 1. Obergeschoss besteht das Hotel zum größten Teil aus Fertigteilen, inklusive der Badezimmer, die als Kabinen während des Rohbaus eingesetzt wurden. Lediglich die Aufzugschächte und Außenstützen wurden in Ortbeton erstellt. Alle anderen Wände sind als Hohlplatten gebaut. Die Verwendung von Sichtbeton als Werkstoff und die damit verbundene Reduzierung der Gewerke unter Verzicht auf eine nachträglich vorgehängte Fassade bringt auch eine Beschleunigung im Bauablauf mit sich: die Fassade wächst direkt mit dem Rohbau mit. Die Gesimse, die gleichzeitig als Austritte für Gäste und Wartungsarbeiten dienen, werden über Isokörbe gehalten und mit den 18cm starken Filigrandecken einbetoniert. Sie werden auf auskragenden Schalttischen platziert, die dann beim Ausschalen ins nächste Stockwerk gehoben werden. Die Pilaster stehen auf Elastomerlagern, sind mit Stiften in den Gesimsen vergossen und durch Edelstahlkonsolen in den Stirnseiten der Wände verankert. Die Fenster und Geländer werden später von innen her eingesetzt: Zunächst wurden die filigranen Geländer aus Flachstahl (40mm x 8mm) direkt im Beton verklebt. Dann wurden die Fensterelemente (3,5m x 2,5m) aus massiver Weißtanne mit Aluminiumdeckschalen im Ganzen montiert. Die Maße der Elemente wurden so gewählt, dass sie durch die Rohbauöffnungen der Türen passen. Die Scheibengrößen wurden so dimensioniert, dass die Gläser später bequem mit dem Feuerwehraufzug in die Etagen gebracht werden können, falls Scheiben ersetzt werden müssen. Durch diese Maßnahmen konnte auf ein Fassadengerüst verzichtet werden, denn die notwendigen Abdichtungen und die Verkleidungen der Ecken und Aufzugschächte erfolgten von den Balkonen aus. Hierzu wurde vom Schlosser ein Aufsatz als Absturzsicherung gebaut, der in den Geländern verankert werden kann.
Untergrund
Besonders ist auch die Konstruktion im Untergrund: fast der gesamte Stadtgarten ist von der in den 1970er Jahren erbauten Tiefgarage für die Harmonie unterkellert. Das Grundstück wurde von der Verwaltung der Stadt Heilbronn so geschnitten, dass ein Teil der Tiefgarage durch das Hotel überbaut werden muss. Der 10-geschossige Hochhausteil gründet mit seinen beiden Untergeschossen auf bis zu 24m langen Bohrpfählen neben der alten Tiefgarage und kragt ca. 4 Meter über diese aus. Gehalten werden die 10 Obergeschosse durch eine Abfangebene aus 2m hohen Ortbetonträgern. Das eingeschossige Restaurant steht davor auf der alten Garage. Es ist aus Gewichtsgründen als Stahlkonstruktion mit 16m Spannweite (HEA 700) ausgeführt. Dabei müssen die Stahlbetonverbundstützen (220 mm x 220mm) genau auf der Voute der Garagendecke stehen. Unterirdisch ist die alte Garage mit der ergänzenden, neuen Tiefgarage des Hotels verbunden. Es mussten auch zwei Notausgänge versetzt werden, sowie der Fortluftkanal der Garage mit 6,5m² Querschnitt. Dieser wird nun zwischen den Pfahlkopfbalken unter dem Flachbau geführt, weit weg von den Hotelzimmern.
Neubau Parkhotel Heilbronn
4 Sterne Superior, 170 Zimmer, 3 Suiten, Panoramasaal, Rooftopbar, Tagungsräume, Restaurant, Hausbrauerei
BGF oberirdisch: 12.139 m²/BGF unterirdisch: 4.503 m²
Bauherr: Parkhotel Heilbronn GmbH & Co. KG
Architekt LPH 1–5: Berthold Architekten BDA, Berlin/Pforzheim
Innenraumgestaltung: Flum Design, Hamburg
Bauleitung: PSP Vivas, Mike Vivas, Hohenfels
Landschaftsarchitektur: Glück Landschaftsarchitekten BDLA, Stuttgart
Statik: KKL Krieger Lietzow beratende Ingenieure PartmbB
Fassadenstatik: Medzech Ingenieure GmbH
Luftbilder: mit freundlicher Genehmigung von FSW Luftbilder
Fotos: © Robert Herrmann
M.Sc. Architektur (Universität Stuttgart)
Wer möchte nicht am Waldrand wohnen, wo man frische Luft atmen kann?
Die wertvollste Qualität des Grundstücks ist der direkte Kontakt zum Bellver-Wald. Um diese privilegierte Verbindung zur Natur zu schaffen, folgt der Neubau den verschiedenen Ebenen des Geländes mit Terrassen, sodass ein privater Außenbereich entsteht, der direkt mit dem Wald verbunden ist und als kontrollierter Garten für seine Bewohner genutzt werden kann. Ebenso wird auch eine direktere Beziehung zwischen dem Inneren und dem Äußeren erzeugt, die erforderliche Landbewegung wird verringert und aus die visuelle Größe des Gebäudes im Stadtbild minimiert. Das Gebäude passt sich zwischen die kleinmaßstäbliche Wohngegend aus Einfamilienhäusern und das großmaßstäbliche Son Dureta Hospital ein.
Mallorquinische Patios
Als Inspirationsquelle für die Gestaltung des Projekts wurden die traditionellen Innenhöfe Mallorcas herangezogen. Als zentrales Thema soll das Gebäude seinen Bewohnern das Gefühl geben, zu Hause zu sein in einem Raum, der nicht nur funktional und sicher ist, sondern auch warm und freundlich. Es werden also drei Innenhöfe geschaffen, die im gesamten Gebäude neu interpretiert und entwickelt werden, um den Bewohnern diese für die Architektur des Gebiets typische räumliche Qualität gerecht zu machen. Das schafft Wohlbefinden und Ruhe. Diese Innenhöfe bieten Schutz, frische Luft, Licht, Ruhe und Entspannung – ideal für Klimazonen mit langen und heißen Tagen.
Raumprogramm
Die öffentlichen Nutzungen befinden sich in den beiden unteren Etagen. In direkter Beziehung zum Eingang befinden sich der Mehrzweckraum und eine Terrasse für das Treffen zwischen Benutzern und ihren Besuchen mit Blick auf den Wald. Im Erdgeschoss, das in direktem Kontakt mit dem hinteren Garten steht, befinden sich das Wohnzimmer und der Speisesaal. Die Wohnräume sind in 6 Modulen für jeweils 20 Bewohner angeordnet. Diese verteilen sich auf die beiden oberen Stockwerke, die über zwei vertikale Kerne zugänglich sind. Davon ausgenommen ist eines, das für Menschen mit einer höheren Pflegebedürftigkeit vorgesehen ist und sich im Zugangsgeschoss befindet. Jedes Modul unterscheidet sich durch unterschiedliche Farbtöne, um die Orientierung und das Gefühl der Gemeinschaftsrelevanz der Bewohner zu erleichtern. Um die soziale Interaktion zwischen den Bewohnern und das Gefühl der Gesellschaft zu fördern, sind die Gemeinschaftsräume der Wohngruppe an den Patios angeordnet.
Nachhaltigkeit
Das Gebäude funktioniert bioklimatisch und es werden natürliche Materialien verwendet. Die Innenhöfe sind überdacht und sammeln im Winter Wärme der Sonne. Im Sommer öffnen sich die Glasdächer automatisch und sorgen für eine natürliche Luftbewegung. Es wird eine Holzkonstruktion mit einem Kalkputz gewählt, um Ressourcen zu schonen. Auf diese Weise trägt das Gebäude zum Umweltschutz bei und fügt sich wieder in den Bellver-Wald ein.
Aescht & Berthold Architekten
Das Projekt wurde beim Auszeichnungsverfahren »Beispielhaftes Bauen Landkreise Calw und Freudenstadt 2010–2016« ausgezeichnet.
Das Entwicklungszentrum befindet sich am Ortseingang der Kurstadt Bad Wildbad im nördlichen Schwarzwald. Der Fluss Enz schneidet das Betriebsgelände in zwei Teile, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Das 1974 errichtete Gebäude wurde komplett entkernt und an zeitgemäße technische und energetische Anforderungen angepasst.
Die Büroarbeitsplätze wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber entwickelt. Es entstanden Räume, die eine offene Arbeitsatmosphäre schaffen und in drei Zonen organisiert sind: An den beiden Fassaden die Arbeitsplätze in offenen Buchten, dazwischen eine Mittelzone mit Prototypenbau und Besprechungsräumen als kommunikatives Herzstück der Entwicklungsabteilung.
In der Kantine im obersten Geschoss kommen die Mitarbeiter aus allen, auf dem weitläufigen Gelände verteilten Abteilungen zusammen. Kantine und Besprechungsräume wurden großflächig mit Akustikpaneelen aus Weißtanne verkleidet, die mit ihrem warmen Ton im Kontrast zu den klaren Büroräumen stehen.
Über die vorgelagerte Dachterrasse bietet sich ein schöner Ausblick auf den Schwarzwald. Für die Bepflanzung wurden heimische Kirsch- und Apfelbäumchen, sowie Gemüse und Kräuter gewählt.
Die neu vorgesetzte Fassade aus eloxiertem Aluminiumblech ist aus den vertikal gemusterten Betonfertigteilen des Bestandes abgeleitet. Die unregelmäßig gekanteten, aber immer gleichen Bleche wurden im Brüstungsbereich mit Tiefsicke, in Fensterbereich mit Hochsicke eingebaut. Dadurch entsteht ein lebendiger, je nach Licht immer wechselnder Eindruck. Die Farbgestaltung in einem hellen Bronze-Ton passt sich sensibel in die Umgebung ein. Die feine Detaillierung spiegelt den Anspruch der Firma an Qualität und Präzision wider.
Die alten Fenster wurden durch eine Pfosten-Riegel-Fassade in Holz-Aluminum-Bauweise ausgetauscht. Ein regionaler Bezug wird durch die Verwendung der heimischen Weißtanne hergestellt. Nun ist auch der Schallschutz zur Calmbacher Straße und der hinter dem Haus mit großem Getöse fließenden Enz gewährleistet.
Umbau und Renovierung der traditionellen Brauereigaststätte in Pforzheim 2015.
Architekten
Aescht & Berthold Architekten, Berlin (LPH 1–8)
Lichtplanung
PSLab Stuttgart
Bauherr
Privatbrauerei Ketterer